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Donnerstag
16.02.2023

Digital

Faktisch ist die Bundesverwaltung abhängig von Office-Produkten aus dem Hause Microsoft. (Bild © Microsoft)

Faktisch ist die Bundesverwaltung abhängig von Office-Produkten aus dem Hause Microsoft. (Bild © Microsoft)

Die Testphase wurde vor einem Jahr verlängert. Nun hat der Bundesrat entschieden, dass die Bundesverwaltung Microsoft 365 als neue Office-Version einführen. De facto ist die Bundesverwaltung von dem Tech-Giganten abhängig.

Dafür hat die Regierung am Mittwoch einen «Verpflichtungskredit» über 14,9 Millionen Franken genehmigt. Die Migration aufs neue System wird bis 2025 dauern.

Die IT der Behörden steckt in einer Sackgasse. Wichtige Office-Anwendungen sind ans Ende ihres Lebenszyklus gelangt. Sie werden vom Hersteller Microsoft ab 2026 nicht mehr unterstützt.

Der Ersatz ist nicht ganz ohne, weil die Nachfolgeprodukte nur noch mit Cloud-Anbindung angeboten werden. Darum hat der Bund zuerst geprüft, ob und wie diese cloud-basierten Anwendungen für die Bundesverwaltung zum Einsatz kommen können. 

«Die rechtlichen, organisatorischen und technischen Abklärungen ergaben, dass Microsoft 365 in der Bundesverwaltung eingeführt werden kann», liess der Bundesrat am Mittwoch mitteilen. 

Mit der Einführung seien technische und organisatorische Schutzmassnahmen nötig, damit die Software beim Bund geschützt vor dem Zugriff Dritter zum Einsatz kommen könne. 

So dürfen die Beamten und Beamtinnen in der Microsoft-Cloud keine besonders schützenswerten Daten und keine vertraulichen Dokumente speichern. Die E-Mails und Kalender der Mitarbeitenden der Bundesverwaltung werden weiter vom Bund selber und vor Ort in den Rechenzentren des Bundes verarbeitet und gespeichert.

Faktisch ist die Bundesverwaltung heute abhängig von Office-Produkten aus dem Hause Microsoft. Ein Anbieter- und Produktewechsel stuft der Bundesrat als zu risikoreich und zu aufwendig ein. 

«Zur mittel- bis langfristigen Reduktion der Abhängigkeit wird die Prüfung von Alternativen zu Microsoft 365 weitergeführt», heisst es weiter. Im Rahmen einer «Exit-Strategie» prüfe die Bundeskanzlei auch Open-Source-Alternativen.