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Montag
05.10.2009

Für einen Schutz der freien Kommunikation analog zum Schutz der Umwelt hat sich Bundesrat Moritz Leuenberger am Montag an der Eröffnung der Genfer Telekom-Messe des Internationalen Fernmeldevereins (UIT) ausgesprochen. Das Telecom-World-Motto «Open Networks - Open Minds» verdeutlicht für den Infrastrukturminister laut Redemanuskript, «dass wir nicht nur über die Form sprechen wollen, sondern auch über den Inhalt - nämlich die Freiheit der Menschen, diese Technologien für ihre Bedürfnisse zu nutzen und damit frei zu kommunizieren».

Es sei zu begrüssen, dass von den durch neue Technologien eröffneten neuen Kommunikationsmöglichkeiten auch jene profitieren, die noch vor kurzem von der Telekommunikation ausgeschlossen waren. «Es ist erfreulich, dass sich der Gebrauch von Mobiltelefonen gerade in den ärmeren Ländern rasch ausweitet. Der digitale Graben ist aber trotz aller Bemühungen, ihn zuzuschütten, immer noch ein Graben», heist es weiter im Text, und Leuenberger wies darauf hin, dass in den Entwicklungsländern weniger als 20 Prozent der Menschen einen Festnetz-Anschluss haben. «Und in Afrika z. B. hat weniger als 1 Prozent der Bevölkerung Zugang zu einem Breitbandanschluss». Eine damit entstehende Zwei-Klassen-Informationsgesellschaft sei nicht zu tolerieren, forderte er. «Nur wenn uns das gelingt, tragen die neuen Technologien zur weltweiten Demokratisierung bei, die wir anstreben».