Die unter anderem vom Verein der Schweizer Privatradios bevorzugte digitale Radio-Übertragungsmöglichkeit HD-Radio (High Definition) kommt voran. Ab Anfang nächsten Jahres können analog über UKW verbreitete Lokalradios zusätzliche Programme auch digital auf diesen Frequenzen ausstrahlen. «Der Bundesrat hat heute grünes Licht für Verordnungsänderungen im Radio- und Fernsehbereich gegeben», teilte das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) am Mittwoch mit. Hauptproblem für die neue Technologie: Es gibt noch keine Empfänger in den schweizerischen Elektronik-Geschäften.
Der Entscheid zugunsten von HD-Radio sei für diese Technologie «enorm wichtig», betonte Privatradio-Verbandspräsident Jürg Bachmann am Mittwoch gegenüber dem Klein Report. Jetzt könne man richtig loslegen, um diese günstige Digitalübertragungsweise aufzubauen. Wegen der fehlenden Empfänger müsse man jetzt «rassig dahintergehen», damit der Handel diese Geräte ins Angebot aufnehme. «Immerhin haben wir ein Jahr Zeit», sagte er, da eine erste Gruppe von Sendern per 1. September die HD-Radio-Sendungen starten wolle.
Die digitale Technologie erhöht die Kapazität des UKW-Bandes beträchtlich, da sie die Ausstrahlung von bis zu vier Radioprogrammen auf einer analogen Frequenz ermöglicht, schreibt das Bakom dazu. Mit der Zulassung dieser neuen Verbreitungsarten will der Bundesrat die Rahmenbedingungen für Lokalradios verbessern. Sie können künftig ihr Programmangebot mit relativ bescheidenen Investitionen erweitern.
Die digitale Nutzung des UKW-Bandes eignet sich in erster Linie für die Ausstrahlung von Radioprogrammen in kleineren Versorgungsgebieten. Für die Verbreitung von Radioprogrammen auf regionaler Ebene erachte der Bundesrat das vor allem von der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) geförderte Digitalradio DAB+ (Digital Audio Broadcast) als geeigneter. - Wer mit HD-Radio auf Sendung geht: Das sind die ersten HD-Sender
Mittwoch
04.11.2009



