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Mittwoch
19.08.2009

Unter den zahlreichen Stellungnahmen zum Tod von Hugo Loetscher ist auch eine Mitteilung von Bundespräsident Hans-Rudolf Merz. Der Klein Report gibt sie im Wortlaut wieder: «Die Stimme eines der bedeutendsten Schriftsteller der Schweiz und der deutschsprachigen Literatur ist für immer verstummt. Als unermüdlicher Er-Fahrer des Fremden rund um den Erdball gehörte die Grenzüberschreitung zu seinem Leben. Als einer, der in alle Richtungen ausschweifte, kehrte er auch immer wieder in die Schweiz zurück. Sein kritischer Blick war in die Nähe und Ferne gerichtet.

Über Grenzen hat er sich auch in seinem Werk hinweggesetzt. Als Kulturschaffender war er auch Journalist und Publizist. Selbstredend. Denn Kultur und Politik waren für ihn keine Gegensätze. Um die Welt und die Vielfalt menschlichen Daseins zu ertragen, erhob er seine Stimme selbstverständlich auch zu politischen und sozialen Fragen. Die Vielfalt seines Erzählens steht für die Mannigfaltigkeit menschlicher Möglichkeiten.

Mit Ironie und Übertreibungen, Ambivalenzen und Paradoxien wagte er sich an die Schwächen und Abgründe der Menschen und erwies sich dabei als kritischer Beobachter. Was seine Zuversicht für die Zukunft betraf, so blieb ihm gemäss seinen eigenen Worten gar nichts anderes übrig, als diese Welt gerne zu haben. Diese Welt hat er nun für immer verlassen. Und er hinterlässt eine grosse Lücke. Hugo Loetscher wird uns fehlen.»