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Dienstag
12.04.2016

TV / Radio

Bald darf wieder mitgeboten werden: Die Übertragungsrechte der Deutschen Bundesliga für die Jahre 2017 bis 2021 stehen zur Auktion. Das Bundeskartellamt hat am Montag in Bonn die Ausschreibung der Live-Rechte durchgewunken. Wie es bisher Sky getan hat, kann sich auch weiterhin ein einziger Sender die Fernsehrechte unter den Nagel reissen.

Für die englische Premier League oder die italienische Lega Calcio haben die Gesetzgeber unter dem Stichwort «No-Single-Buyer-Rule» ein Alleinerwerbsverbot bei der Vermarktung der Fussball-Fernsehrechte vorgeschrieben, bei dem die Spiele zwischen mehreren Erwerbern aufgeteilt werden.

Dem Bundeskartellamt in Deutschland genügt es, wenn künftig zwischen 30 und 102 - je nachdem, ob alle Verbreitungswege oder nur die Internet- und Mobilfunkverbreitung umfasst sind - attraktive Bundesligaspiele von einem alternativen Bieter erworben werden. Insgesamt gibt es 306 Spiele.

Dass dass Amt noch kein strengeres Alleinerwerbsverbot fordert, begründet es mit der «relativ starken Stellung des frei empfangbaren Fernsehens in Deutschland und des dort etablierten frühen Sendeplatzes der zeitnahen Highlight-Berichterstattung», wie sie zurzeit von der «ARD Sportschau» angeboten wird.

«Ausserdem war zu berücksichtigen, dass sich Sport-Live-Berichterstattung im Internet derzeit noch in der Entwicklung befindet und bislang noch kein grosses Publikum erreicht», schreibt das Kartellamt in einer Mitteilung am Montag weiter.

Die zentrale Vermarktung der Medienrechte der Fussballclubs durch die DFL beschränkt den Wettbewerb. Nach deutschem und europäischem Kartellrecht können solche Vereinbarungen nur dann vom Kartellverbot freigestellt werden, wenn durch die Zentralvermarktung für den Verbraucher «vorteilhafte Produktverbesserungen erzielt werden, für die die Wettbewerbsbeschränkungen unerlässlich sind», so die Rechtslage.

Die Deutsche Fussball-Liga (DFL) hofft, dass ihr die Auktion der begehrten Übertragungsrechte unter dem verschärften Wettbewerb über eine Milliarde Euro in die Kassen spühlen wird, pro Saison notabene.