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Mittwoch
22.11.2000

Der Journalist Jean Musy ist vom Bundesgericht wegen übler Nachrede gegen die Stiftung Hirondelle definitiv verurteilt worden. Das Gericht hat am Mittwoch die von der Genfer Justiz ausgeprochene Strafe von zwei Monaten Gefängnis bedingt und einer Busse von 1 500 Fr. bestätigt. Musy hatte im Frühjahr 1997 die Stiftung Hirondelle und das von ihr während dem Bürgerkrieg in Ruanda betriebene Radio «Agatashya» in den Wochenzeitungen «L'Objectif» und «Gauchehebdo» angegriffen. In den Artikeln hatte er der «Maschine Agatashya» u.a. moralischen Betrug an der afrikanischen Bevölkerung und dem Schweizer Steuerzahler unterstellt. Weiter behauptete er, das Radio habe den Hutus als Propagandawerkzeug gedient und mit der journalistischen Wahrheit einen lockeren Umgang betrieben. «Radio Agatashya» war 1994 von den «Reporters sans Frontièrs» im Rahmen des ruandischen Bürgerkrieges gegründet worden. Ein Jahr später wurde das Radio von der Stiftung Hirondelle übernommen. Es bezweckte die unabhängige Information der betroffenen Bevölkerung.