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Donnerstag
22.02.2001

Grosse Zeitungsverlage und Grossverteiler profitieren am meisten von der Unterstützung der Presse durch den Bund. Sie bekommen etwa 40% der 100 Mio. Fr., die vom Bund zur Wahrung der Pressevielfalt ausbezahlt werden. Coop mit der dreisprachigen «Coopzeitung» erhalte am meisten, gefolgt von der Migros, mit dem ebenfalls dreisprachigen «Brückenbauer». Dann kommen die Medienunternehmen Ringier, Edipresse und der Automobilverband Touring-Club der Schweiz, heisst es in den Westschweizer Zeitungen «Le Courrier» und «La Liberté» am Donnerstag. Die Rangliste basiert auf einem Bericht, den der Genfer Nationalrat und ehemalige Chefredaktor des «Courrier», Patrice Mugny, den Zeitungen zuspielte. Der Bericht hätte ausschliesslich der nationalrätlichen Finanzkommission vorgelegt werden sollen. Die Sprecherin des Eidg. Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK), Claudine Godat Saladin, könne diese Schätzungen nicht bestätigen. Die Zahlen dürften jedoch in den Grössenordnungen stimmen, sagte sie. Alfred Haas, Generalsekretär des Verbandes der Westschweizer Presse findet das aktuelle Giesskannenprinzip «ungerecht». Für Peter Hartmeier, Geschäftsführer des Verbandes Schweizer Presse, seien diese Zahlen keine Überraschung. Er selbst bevorzuge eine allgemeine Subventionierung der Presse, unabhängig von der jeweiligen Auflage, sagte er. Die grösste Unsicherheit bei der Förderung der Pressevielfalt bestehe in der Unterstützung der regionalen und lokalen Presse. Dieses Geld erhalte die Post, um Zustellungskosten von Zeitungen und Zeitschriften verbilligen zu können, schreiben die Zeitungen.