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Samstag
08.08.2009

Das Bundesamt für Kultur (BAK) hat am Freitag im Umfeld des Filmfestivals von Locarno das Thema der Digitalisierung der Filmbranche thematisiert. Die in den nächsten Jahren zu erwartende «schrittweise Ablösung der bewährten 35-Millimeter-Vorführsysteme durch digitale Kinoprojektoren» stelle «eine grosse Herausforderung» dar. Dies sei eine kostspielige Technik, weshalb 35 Prozent der Kinosäle in der Schweiz bedroht seien.

Die Umrüstung der Kinos erfolgt laut BAK nicht freiwillig, sondern aufgrund neuer digitaler Standards, die von der amerikanischen Filmindustrie entwickelt worden sind. Die Herstellung von digitalen Filmkopien führe langfristig und vor allem bei internationalen Grossproduktionen zu erheblichen Kosteneinsparungen. Für die Kinobetriebe besteht hingegen kaum Einsparpotenzial. «Zahlreiche Kinos in kleinen und mittleren Orten der Schweiz werden sich diese Technik nicht aus eigener Kraft leisten können und sehen sich in ihrer Existenz bedroht, sobald die Herstellung der traditionellen 35mm-Kopien eingestellt wird», schreibt das BAK.

Eine Arbeitsgruppe bestehend aus Filmverleihern, Kinobetreibern sowie Vertretern des Bundesamtes für Kultur hat sich seit vergangenem Jahr mit diesen Fragen auseinandergesetzt und kommt zum Schluss, dass nur mit einer breit abgestützten Finanzierungslösung (Kino, Verleih, Bund, Kantone und Gemeinden) die in der Schweiz europaweit einzigartige Vielfalt der Kinolandschaft weiter bestehen kann. - Fünf Prozent der Schweizer Kinos sind digital: Zögerliche Digitalisierung der Schweizer Kinos