Mit der schweizweiten Initiative «eVanti.ch» will der Bund in Zusammenarbeit mit den Kantonen und Gemeinden eGovernment (abgewickelte Verwaltungsabläufe) flächendeckend vorantreiben. Die Initiative steht unter Federführung des Informatikstrategieorgans des Bundes (ISB). Ziel sei es, die Anzahl der realisierten eGovernment-Anwendungen in kürzerer Zeit und zu geringen Kosten zu erhöhen - und dadurch den Bürokratieaufwand für die Bevölkerung, die Wirtschaft und die Verwaltung selbst zu verringern, wie das Finanzdepartement am Montag schrieb. Damit soll nicht nur der Wirtschaftsstandort Schweiz gestärkt und zukunftstauglich gemacht, sondern auch das Image der Schweiz als fortschrittliche Informationsgesellschaft verbessert
werden.
Doch bis zur ehrgeizigen Vision, im Bereich von eGovernment international führend zu sein, sei es noch ein weiter Weg. Derzeit rangiere die Schweiz im europäischen Vergleich lediglich auf Platz 15 von 18. In seinem Eröffnungsreferat zur
Auftaktveranstaltung zu eGovernment in Luzern hat Bundesrat Kaspar Villiger die grossen Potentiale des eGovernment für alle Beteiligten deutlich gemacht: Die Zusammenarbeit der Verwaltung könne horizontal und vertikal erleichtert, intensiviert und verbilligt werden. Dies stärke nicht nur den Föderalismus sowie den Wirtschaftsstandort Schweiz, sondern verbessere auch die Dienstleistungen für die Bevölkerung. Für ein kostengünstiges und bürgerfreundliches eGovernment in guter Qualität bedarf es laut Villiger zweierlei: einer weitgehenden Standardisierung sowie der Mehrfachnutzung einmal entwickelter Lösungen.
Die Initative eVanti.ch agiere als Koordinator, der für Austausch, Portfoliopflege, Benchmarking sowie die interne und externe Kommunikation verantwortlich ist. Die Initiative setzt vor allem auf zwei Lösungswege: Erstens eine eGovernment-Datenbank, die den Beteiligten auf allen Ebenen einen Überblick darüber verschaffen soll, wer im Land an welchen Ideen und Projekten arbeitet, welche Lösungen bereits erfolgreich laufen und gegebenenfalls übernommen werden können. Zweitens will eVanti.ch die Fortschritte in der Umsetzung des eGovernment regelmässig messen. Ziel bis Ende 2005: Die Schweiz soll in den relevanten internationalen eGovernment-Benchmarks im ersten Drittel rangieren.
Montag
29.09.2003