Auch das Schweizer Militär ist eine Marke. Eine, die geschützt werden muss. Das Bundesamt für Rüstung (Armasuisse) hat die Swiss Brands AG als neue Lizenznehmerin unter Vertrag genommen.
Die Gesellschafter der im November 2020 gegründeten Firma aus Baar verfügten über «Erfahrungen im Militärmarkengeschäft», schreibt Armasuisse am Dienstag zum neuen Inhaber der Markenrechte «Swiss Military» und «Swiss Air Force».
Ausgesprochen kriegsbetont kommen die Warengruppen nicht daher, die der Lizenzvertrag umfasst. Da ist neben der obligatorischen Militär-Schoggi auch von «Strick- und Webwaren», «Trinkflaschen» oder gar «Kosmetika» zu lesen. Einfach in Feldgrau.
Die Swiss Brands AG, die laut Handelsregister ihren Verwaltungsrat erst im Januar um drei Personen erweitert hat, muss nun gegenüber dem Rüstungsamt darlegen, wie sie die Marken genau zu nutzen gedenke. Dieser Rapport soll es der Behörde wiederum ermöglichen, «das Profil der Militärmarken zu schärfen und gezielt auf die durch die verschiedenen Marken anzusprechenden Abnehmerkreise auszurichten», wie es zum militärischen Branding und Rebranding heisst.
Was der Armee-Kommerz an Lizenzgebühren generiert, fliesst in die Bundeskasse. Das ist ganz im Sinne des Gesetzgebers. Im Jahr 2012 hatte der parteilose Schaffhauser Ständerat Thomas Minder den Bundesrat nämlich aufgefordert, die wehrhaften Marken auch rechtlich zu schützen und eine Abgabe auf den Militär-Kitsch einzuführen. Dies, nachdem sich zuvor verschiedenen Firmen gratis an den Marken bedient hatten.
Seither schliesst das Rüstungsamt Lizenzverträge ab, unter anderem mit der Chrono AG, Hanowa AG («Swiss Military») und Breitling («Patrouille Suisse») im Uhren-Business.
Mit dem Sackmesser-König Victorinox läuft ein «langjähriger Exklusivvertrag». Brand: «Swiss Army».