Der deutsche Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. kritisiert die mangelnde Weitsicht der Coalition for Better Ads (CfBA).
Obwohl der BVDW (Mitglied der CfBA) und die Organisation Werbungtreibende im Markenverband e.V. (OWM) die CfBA bereits im Oktober 2017 gemeinsam daran erinnert hatten, dass es für das neue «Better Ads Experience Program» mehr lokale Mitbestimmung geben müsse, stellt der BVDW fest, dass kaum Fortschritte erzielt wurden, wie der Verband am Freitag meldet.
Coalition for Better Ads hat sich zum Ziel gesetzt, Standards für den Einsatz von Werbemitteln bei Internetwerbung zu definieren. Im Zusammenschluss sind eine Vielzahl von Internetkonzernen und Fachverbänden der Werbewirtschaft vertreten. Die Organisation erlangte Bedeutung, als Google den Webrowser Chrome mit einem Werbeblocker ausstatte. Der neue Filter ist standardmässig eingeschaltet und filtert Werbung, die den Richtlinien der Coalition for Better Ads widersprechen, heraus.
Im Oktober stellte BVDW-Vizepräsident Thomas Duhr (IP Deutschland) bereits fest: «Bei der Ausgestaltung der Coalition for Better Ads werden die Belange und Anforderungen des deutschen beziehungsweise der europäischen Märkte zu wenig beachtet». Knapp vier Monate später hat sich die Coalition for Better Ads kaum bewegt. Der BVDW begrüsst zwar, dass die Kostenpflicht für Zertifizierungen im Rahmen des «Better Ads Experience Program» auf Hinwirken des deutschen Verbands verhindert wurde. Es fehlt jedoch weiterhin an regionalen Strukturen.
Die Organisation Coalition for Better Ads wurde im September 2016 gegründet. Zu den Mitgliedern zählen unter anderem der Axel-Springer-Konzern, der Bundesverband Digitale Wirtschaft, Criteo, Facebook, Google, Microsoft, «The Washington Post» und Reuters.