Der Bund lanciert erste praktische Versuche mit E-Collecting, dem digitalen Sammeln von Unterschriften.
Beginnen soll die Experimentierphase mit einem partizipativen Startevent, an dem Vertreter und Vertreterinnen aus Politik, Zivilgesellschaft und der Wissenschaft teilnehmen können, wie die Bundeskanzlei am Mittwoch mitteilte.
Das E-Collecting hat eine kurze Vorgeschichte: Im letzten November hat der Bundesrat einen Bericht dazu verabschiedet und die Bundeskanzlei beauftragt, die Grundlagen für «beschränkte, praktische Versuche mit dem elektronischen Sammeln von Unterschriften» auszuarbeiten.
Ausserdem sollen ein Umsetzungskonzept und Rechtsgrundlagen entwickelt werden.
Offene Fragen zur Organisation, zu Recht und nicht zuletzt zu Technik und Sicherheit gibt es zahlreiche. Nicht zuletzt angesichts der Verunsicherung, die durch das Debakel um die gefälschten Unterschriften bei Referenden entstanden ist, wie der Klein Report berichtete.
«Der partizipative Prozess bildet ein Kernelement des Programms, das die Bundeskanzlei in enger Zusammenarbeit mit Kantonen und Gemeinden realisieren wird. Er soll während der Konzeption, der Entwicklung und dem Versuchsbetrieb geführt werden», heisst es weiter.
Der erste Workshop findet am 27. August 2025 online statt.
Als Moderator ist Christian Folini verpflichtet worden, der seit zwei Jahrzehnten als Security-Engineer arbeitet. Unter anderem leitete Folini das Open-Source-Softwareprojekt OWASP CRS und gestaltet das Programm der Konferenz Swiss Cyber Storm.
In seiner Wohngemeinde Kiesen leitet Christian Folini den Abstimmungsausschuss.
Ende Oktober folgt dann ein zweitägiger «Hackathon». Dann sollen «technische Lösungen zu fachlichen Herausforderungen ausgearbeitet werden», wie es die Bundeskanzlei formuliert.