Am 27. Dezember könnte Marlene Dietrich ihren 100. Geburtstag feiern. Stattdessen wird sie sich wohl in ihrem Grab umdrehen. Denn anlässlich des Jubiläums erscheinen drei neue Bücher, die sich mit dem Leben der Diva befassen. Obwohl Dietrich sich zeitlebens bemühte ihr Leben zu verschleiern, gelang Werner Sudendorf, Leiter der Sammlungen des Filmmuseums Berlin/Deutsche Kinemathek, in seinem Buch «Marlene Dietrich» ein Blick ins Innenleben der Dietrich. Sudendorf kümmert sich um die wissenschaftliche Aufarbeitung des Nachlasses von Marlene Dietrich. Von ihren Filmen, ihrer Familie, ihren vielen Liebhabern, bis zu den politischen Ansichten und den Aufsehen erregenden Kostümen schildert Sudendorf detailreich das Leben der Diva. Ausserdem ist parallel zur Marlene-Dietrich- Ausstellung «Forever Young» im Berliner Filmmuseum ein Bildband erschienen. Das Buch von Jean-Jacques Naudet und Dietrichs Enkel Peter Riva trägt ebenfalls den Titel «Marlene Dietrich». Viele Kommentare zu den zum Teil erstmals veröffentlichten Fotos schrieb Dietrichs Tochter Maria Riva. Abgebildet sind neben privaten Szenen, Porträts und Aufnahmen von Dreharbeiten auch zahlreiche Stücke aus der Garderobe des Stars sowie Alltagsgegenstände wie ihr Telefon, ihr Adressbuch oder ihre Schreibmaschine. Unter dem Titel «Blauer Engel aus Berlin» geht die Autorin Ulrike Wiebrecht den Wurzeln und Spuren von Marlene Dietrich in ihrer Heimatstadt Berlin nach. Nachgezeichnet wird ihr Weg von der Schöneberger Offizierstochter über die Geburt des Mythos Marlene in Hollywood bis zur späten Heimkehr nach ihrem Tod. Dokumentiert wird vor allem die wechselhafte Beziehung der Deutschen zu dem Star. «Das war Hassliebe. Die liebten mich, und die hassten mich», beschrieb die Schauspielerin das Verhältnis einmal.
Montag
05.11.2001