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Samstag
20.02.2010

Es ist die beispiellose Erfolgsgeschichte von Walter Reist, der es vom gelernten Maschinenschlosser zur Weltfirma Walter Reis Holding gebracht hat. An der Buchpremiere am Donnerstagabend in der HWZ (Hochschule für Wirtschaft Zürich) verglich der Buchautor Karl Lüönd auf humorvolle Art den Erfinder Walter Reist mit der Comicfigur von Walt-Disney, Daniel Düsentrieb. Dieser wurde von Carl Barks erfunden und 1952 das erste Mal in einem Comic veröffentlicht. Er war Diplom-Ingenieur und von Beruf Erfinder, wobei er immer wieder seine Genialität und seinen Einfallsreichtum unter Beweis stellte. Ähnlichkeiten gibt es auch beim gelernten Maschinenschlosser und Erfinder Walter Reist, der die Firma Ferag gegründet hatte.

Als die Medien laufen lernten, entstand an seinem Zeichentisch in Zürich eine umwälzende Idee: Aus dem Druckgewerbe wurde eine Industrie. Es ging um den schmierfreien Transport der frisch gedruckten Zeitungen zur Spedition. Dann ging es um das Beilegen, Beikleben, Einlegen, Bündeln, Verpacken, Adressieren der Printprodukte - alles im hohen Tempo der aktuellen Produktion. Jahre später, elektronisch gesteuert.

Die Produkte fanden weltweit grossen Anklang. Sogar der Medienunternehmer Rupert Murdoch fuhr damals nach Hinwil und bestellte für 128 Millionen Franken für seine Druckereien in Sydney Förderanlagen. Insgesamt liess Walter Reist über 4000 Erfindungen patentieren.

Das Buch «Gelebtes Unternehmertum» (Verlag Neue Zürcher Zeitung) ist keine Biografie des heute 83jährigen Walter Reist, dem die Eidgenössische Technische Hochschule den Doktor der technischen Wissenschaften verliehen hat. Es ist eine Bestandesaufnahme seines Wirkens mit interessanten Beiträgen über die Entwicklung der Medien im Allgemeinen und im Besonderen in der Schweiz. Reist hat auch das Unternehmerforum Lilienberg in Ermatingen aufgebaut.

Im Vorwort schreibt der ehemalige Verleger des «Tages-Anzeigers», Hans Heinrich Coninx: «Dieses Buch ist Pflichtlektüre für Unternehmer und Führungspersönlichkeiten. Es verdient es, nicht nur von den Angehörigen der Medienzunft gelesen zu werden.»