Die Schweiz sei zu klein für zwei Buchmessen, hiess es im Vorfeld der zeitgleich stattfindenden 17. Genfer und ersten Basler Buchmesse. Zum Abschluss am Sonntag gaben beide Entwarnung: Genf meldete fast so viele Besucher wie immer, Basel mehr als erwartet. Während der fünftägigen Dauer zählte der Genfer Buchsalon 110 000 Eintritte, knapp zehn Prozent weniger als letztes Jahr. Die neue «BuchBasel», die etwa fünfmal kleiner ist und nur drei Tage dauerte, verzeichnete respektable 28 000 Besucher. In Genf, wo der Anteil deutschsprachiger Aussteller seit Jahren rückläufig ist, sorgte Gastkanton Zürich für einen Deutschschweizer Schwerpunkt: mit 41 Zürcher Verlagen - darunter Diogenes, Nagel&Kimche und Ammann - und drei Dutzend zum Teil prominente Autorinnen und Illustratoren - von Krimipfarrer Ulrich Knellwolf bis zum Kinderbuchautor und Bundesratsbruder Dieter Leuenberger. Zufriedenheit auch bei den Ausstellern: Das Schweizerische Buchzentrum, einer von mehreren deutschsprachigen Gemeinschaftsständen, verkaufte sogar etwas mehr als letztes Jahr.
Über den Erwartungen lagen auch die Verkäufe an der «BuchBasel». Messeleiter Stephan Lips zeigte sich über den Zustrom «angenehm überrascht». Zur Eröffnung kamen 800 Besucher und von da an sei die Halle durchgehend gut besucht gewesen. Laut Messeleitung zeigten von den deutschen Grossverlagen einige nach einem ersten Augenschein Interesse, sich in Zukunft zu beteiligen. Die meisten Aussteller wünschten aber kein Riesenspektakel. Die Stärke der 5000 Quadratmeter «kleinen» «BuchBasel» sei gerade ihre Überschaubarkeit. Zum Erfolg mit beigetragen hat das an der Basler Messe angegliederte Literaturfestival, bei dem nicht weniger als 160 deutschsprachige Schriftsteller auftraten - darunter Adolf Muschg und Paul Nizon.
Zur Erinnerung: Buchmessen à gogo
Sonntag
04.05.2003