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Mittwoch
08.02.2017

Medien / Publizistik

Deutschschweizer Buchhändler verkauften im letzten Jahr deutlich weniger Bücher, was zu einem Umsatzrückgang in der Höhe von 4,2 Prozent führte. Der Anteil der Online-Umsätze im Buchhandel bleibt weiterhin stabil.

Weniger verkaufte Bücher (-5,8 Prozent) bei stabil bleibenden Preisen führten in der Deutschschweiz zu einem geringeren Umsatz im Jahr 2016, wie eine aktuelle Studie von GfK Entertainment im Auftrag des Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verbands (SBVV) zeigt.

Das Umsatz-Minus betrifft sowohl Kassen-Geschäfte mit gedruckten Büchern wie auch Umsätze von Online-Händlern aus dem In- und Ausland, die in die Deutschschweiz liefern. Generell scheint die Sättigungsschwelle der Online-Verkäufe im Buchhandel bereits erreicht zu sein: Seit drei Jahren bleibt der Anteil der übers Internet gekauften gedruckten Bücher gleich. Auch 2016 wurde nach Hochrechnungen des SBVV ungefähr jedes vierte Buch über Online-Händler erworben.

Von den 15 Millionen Büchern, die in der Deutschschweiz insgesamt verkauft wurden, ist jedes dritte Buch ein Roman. Ebenfalls einen bedeutenden Teil der Verkäufe machen Kinder- und Jugendbücher (22,2 Prozent) aus. Entgegen dem Trend wurden sogar 0,9 Prozent mehr Kinder- und Jugendbücher verkauft als im Vorjahr.

Verglichen mit den deutschsprachigen Nachbarländern schneidet die Deutschschweiz deutlich schlechter ab: In Österreich hat der Buchhandel lediglich 0,6 Prozent verloren und Deutschland schreibt sogar ein Plus von 0,9 Prozent. Daran zeigen sich die negativen Auswirkungen des anhaltend hohen Frankenkurses für die Schweizer Buchbranche, schreibt der SBVV.

Vier von fünf Büchern, die in der Deutschschweiz verkauft werden, werden nämlich aus dem Euroraum importiert. Im Gegensatz zu anderen Schweizer Branchen ist der Buchmarkt ausserdem komplett liberalisiert, weshalb sich der starke Franken umso mehr auf die Zahlen des Schweizer Buchhandels auswirkt.

Die Umsätze mit E-Books weist GfK noch nicht separat aus. Der SBVV schätzt aber, dass der Anteil im gesamten Publikumsmarkt knapp unter 10 Prozent liegt. Elektronische Bücher werden hauptsächlich im Top-Segment der Belletristik-Bestsellertitel verkauft, bei den Kinderbüchern spielen E-Books kaum eine Rolle.