Studierende in der Türkei haben ein neues Problem. Der Verfall der türkischen Lira, die hohe Inflation und immens gestiegene Papierkosten haben Bücher mittlerweile zu einem Luxusgut gemacht.
«Der Buchpreis explodiert», klagen Studierende, die derzeit mit 70 Euro pro Monat einen Betrag, der rund einem Drittel des türkischen Mindestlohns entspricht, in Bücher für ihr Studium investieren müssen.
Binnen Monaten hat sich auch der Preis für die Ausgabe eines Romans von 33 auf 70 Lira mehr als verdoppelt.
Neben der Inflation sind es auch die Papier-Importe, die den Verlagen zu schaffen machen. Gemäss Angaben des Verlagshauses Kirmizi Kedi stieg der Preis für Papier binnen eines Jahres von 700 bis 800 US-Dollar auf zuletzt 1500 Dollar pro Tonne, was allerdings auch an Engpässen in der Lieferkette liegt. Die Türkei ist aber von den Einfuhren abhängig. 2018 importierte sie für rund 2,6 Mrd. Euro Papier.
Da nicht absehbar ist, wie sich die Preise weiterentwickeln, mussten sich verschiedene Verleger bereits entscheiden, Bücher zunächst nicht nachzudrucken oder herauszubringen. Sie befürchten gleichzeitig, dass dadurch weniger kritische und alternative Stimmen Gehör finden.