Die Mitglieder des Branchenverbandes Schweizer Werbe- und Kommunikationsagenturen (BSW) prognostizieren für das Jahr 2003 noch keine Erholung, wie BSW-Präsident Hanspeter Detsch am Dienstag erklärte. 2002 war für die Agenturbranche weltweit ein weiteres unerfreuliches Jahr. Wie in früheren rezessiven Phasen mussten die Agenturen erfahren, dass zuallererst die Budgets für die Marketingkommunikation gekürzt oder gar ganz gestrichen werden, weil diese zu den wenigen variablen Kosten von Unternehmen zählen. Sämtliche Studien über die Vorteile antizyklischen Verhaltens scheinen nicht zu existieren, und der Rotstift wird, kurzfristigen Zielen genügend, angesetzt. Nachdem die Agenturen anfänglich sehr verantwortungsbewusst und zurückhaltend mit personellen und strukturellen Anpassungen umgingen, werden diese im laufenden Jahr unumgänglich sein, glaubt Detsch. Derzeit verfüge der BSW über keine präzisen Angaben, wie viele Arbeitsplätze in der Agenturbranche der wirtschaftlichen Entwicklung bereits zum Opfer gefallen sind.
Die extremen Wechselbäder im Arbeitsmarkt machen das Agentur-Business praktisch unplanbar. Noch im Jahr 2000 war es beinahe unmöglich, qualifizierte Fachleute auf dem Arbeitsmarkt zu finden, ohne dass man diese einem Mitbewerber abjagen musste. Heute sind vermutlich einige Hundert Werbe- und Kommunikationsfachleute auf Stellensuche. Allein bei der BSW-Stellenvermittlung (http://www.bswjobs.ch) liegen zurzeit 138 Dossiers. Im Jahr 2002 konnten lediglich 17 Personen erfolgreich vermittelt werden.
Dienstag
11.03.2003