Content:

Freitag
16.08.2002

Der Branchenverband Schweizer Werbe- und Kommunikationsagenturen (BSW) hat beschlossen, ab sofort eine «Pitchliste» zu führen, um Missbräuche auf diesem Gebiet einzudämmen. Laut diesem Entscheid sollen die BSW-Mitglieder künftig der BSW-Geschäftsstelle melden, zu welchen Konkurrenzpräsentationen sie eingeladen wurden. Der Geschäftsführer will dann die Zahl der teilnehmenden Agenturen sowie die Präsentationsbedingungen überprüfen. «Zeigt es sich, dass ein vernünftiges Mass überschritten wird, werden die eingeladenen Agenturen darüber informiert, und es werden mit den betroffenen Agenturen mögliche Konsequenzen diskutiert», droht der BSW in einer Mitteilung vom Freitag.

Zu Begründung schreibt der BSW weiter, er habe «mit zunehmender Besorgnis» festgestellt, dass wegen der ungünstigen wirtschaftlichen Bedingungen auf diesem Gebiet Präsentationen veranstaltet würden, «die weder sinnvoll noch fair» seien. So habe es in jüngster Zeit Wettbewerbe mit bis zu einem Dutzend eingeladenen Agenturen gegeben – mit Kosten von schnell einmal 50 000 bis 100 000 Franken für jede einzelne Agentur. «Die Entschädigung für die Aufwendungen der Agenturen fielen dabei selbstverständlich umgekehrt proportional aus», heisst es im BSW-Communiqué.

Der BSW unterstreicht, die Angaben, die dem BSW im Zusammenhang mit der «Pitchliste» gemeldet werden, seien streng vertraulich. Der BSW-Geschäftsführer halte die Liste unter Verschluss und erlaube niemandem Einblick. Der BSW will mit der «Pitchliste» weder Wettbewerb verhindern, noch Wettbewerb beeinflussen. Es geht einzig darum, Missbräuche zu verhindern und damit Schaden von den Mitgliedsagenturen abzuwenden. Im Übrigen hofft der BSW auf eine präventive Wirkung dieser Massnahme.