Die Live-Musik am Broadway soll bald Vergangenheit sein. Nach den Plänen von Theater-Produzenten sollen künftig Computer diesen Job übernehmen. Hunderte von Musiker-Arbeitsplätzen wären somit hinweggerafft. Um dieses Vorhaben zu blockieren, hat die grösste amerikanische Musiker-Gewerkschaft am Montag mit einem Generalstreik gedroht. Der Streik soll am kommenden Donnerstag beginnen und praktisch sämtliche grösseren Musical-Aufführungen in New York verhindern.
Die Vereinigung der Theaterproduzenten will für Musicals am Broadway nur noch jeweils höchstens 7 statt wie bisher 24 bis 26 Instrumentalisten engagieren. Im Grunde seien schon bald überhaupt keine Live-Musiker mehr erforderlich, erklärte der Präsident der Produzentenvereinigung, Jed Bernstein. Das hätten Proben mit von Computern eingespielten Orchesteraufnahmen gezeigt. Die Reduzierung der Orchester auf sieben Musiker sei daher ein Friedensangebot. Der Präsident der Gewerkschaft American Federation of Musicians, Bill Moriarity, erklärte, es gehe nicht nur um den Verlust von Arbeitsplätzen. Der Broadway werde seine Anziehungskraft verlieren, wenn künftig nur noch Studioaufnahmen zur Begleitung der Akteure auf der Bühne eingespielt werden. Die Gewerkschaft vertritt 325 Broadway-Musiker, die bislang in Orchestern bei 19 Musicals ihr Geld verdienten.
Dienstag
04.03.2003