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Montag
28.11.2016

Medien / Publizistik

Mit Nacktaufnahmen von jungen Mädchen und den Filmen «Bilitis» und «Zärtliche Cousinen» war David Hamilton vor vierzig Jahren berühmt geworden. Unlängst sah sich der Fotograf Vergewaltigungsvorwürfen ehemaliger Kindermodels ausgesetzt.

Am Freitagabend wurde er tot in seiner Pariser Wohnung aufgefunden. Die Ärzte gehen von einem Suizid aus, denn der 83 Jahre alte Fotograf verstarb nach der Einnahme von Medikamenten an einem Herzversagen, wie verschiedene Medien berichten.

Der britische Fotograf Hamilton wurde vor allem mit seinen mit Weichzeichner bearbeiteten Nacktaufnahmen von jungen Mädchen berühmt. Seine Fotobücher wurden millionenfach gekauft.

Um die Jahrtausendwende wandelte sich jedoch die Einstellung zur Darstellung der nackten Körper ganz junger Mädchen und seine Aufnahmen sorgten für Kontroversen.

Dazu kam, dass die französische Fernsehmoderatorin Flavie Flament in einem Buch schilderte, ohne Namen zu nennen, als 13-Jährige am Rande eines Foto-Shootings von einem international bekannten Fotografen vergewaltigt worden zu sein.

Nachdem daraufhin drei weitere ehemalige Models ähnliche Vorwürfe erhoben, bestätigte die inzwischen 42-Jährige Mitte November, dass es sich um Hamilton gehandelt habe.

Wegen Ablauf der Verjährungsfrist bei derartigen Vergehen habe sie seinen Namen nicht genannt, weil sie eine Verleumdungsklage befürchtet habe, sagte sie.

Hamilton bestritt die Vorwürfe. «Ich habe nichts Ungehöriges getan. Ich habe gar nichts getan», sagte er am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP.

Er warf den Medien vor, die Vorwürfe «als Wahrheit» zu behandeln und kündigte an, die «für die Diffamierungen Verantwortlichen» zu verklagen.

Dazu wird es nun nach dem Suizid von Hamilton nicht mehr kommen. Seine Selbsttötung interpretieren viele nun auch als Schuldeingeständnis Hamiltons.