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Sonntag
31.07.2011

Der britische Medienkonzern BSkyB verzeichnete im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010/2011 einen operativen Gewinn von 1,073 Mrd. Pfund (etwa 1,4 Mrd. Franken). Im Vorjahr hatte das Unternehmen vier Prozent mehr Gewinn gemacht. Laut einer Medienmitteilung von BSkyB vom Freitag hatten aber im Vorjahr Einmaleffekte von mehr als 400 Mio. Pfund zu einem höheren Gewinn geführt.

BSkyB ist der grösste Anbieter von Pay-TV in Grossbritannien und Irland. Der britische Fernseh- und Telekommunikationskonzern bietet Bezahlsender wie Sky Sports und Sky Movies oder aber auch den 24-Stunden-Nachrichtenkanal Sky News an. Zum Angebot gehören überdies Breitband- und Telefonangebote. Mittlerweile hat der Konzern 10,3 Mio. Kunden, 2010 wurden etwa 400 000 Neukunden dazu gewonnen.

Rupert Murdochs News Corporation - früher war der Konzern alleiniger Besitzer von BSkyB - hält zurzeit einen Anteil von 39,1 Prozent am Unternehmen. Der Medienmogul Murdoch versuchte vor kurzem, die restlichen Anteile von BSkyB für 8 Mrd. Pfund zu übernehmen. Der Abhörskandal bei seiner britischen Zeitung «News of the World» machte ihm jedoch einen Strich durch die Rechnung: Nachdem der Skandal öffentlich wurde, zog Murdoch das Angebot zurück - und verzichtete darauf, die restlichen 61,1 Prozent der BSkyB-Aktien zu kaufen. Murdoch hätte dazu die Genehmigung des britischen Kartellamtes benötigt und erklärte, dass es angesichts des Abhörskandals wohl schwierig sei, die Genehmigung dafür zu erhalten.

Ungeachtet dessen wurde sein Sohn James Murdoch am Donnerstag als Präsident des Verwaltungsrates von BSkyB wiedergewählt. Im Konzern selber wurde gemunkelt, dass James Murdoch als Chef abgelöst werden sollte. Im Zusammenhang mit dem Abhörskandal musste nicht nur Rupert Murdoch vor einem Parlamentsausschuss in London aussagen - James Murdoch wurde ebenfalls vor den Ausschuss zitiert.