Die UNO-Flüchtlingsorganisation UNHCR kritisierte die britischen Medien aufgrund ihres Umgangs mit dem Thema Asyl. In einigen Massenblättern würden Asylsuchende als «Problem» gebrandmarkt, Statistiken verdreht und negative Geschichten endlos lange hochgespielt. UNHCR-Sprecher Kris Janowski sagte am Freitag in Genf: «Dieser häufig absichtliche Versuch, den Namen einer ganzen Gruppe zu besudeln, ist so erfolgreich verlaufen, dass die Begriffe Asylsuchender und Flüchtling sogar zu Schimpfworten auf Schulhöfen geworden sind.» Janowski verwies zudem auf einen im Mai an alle grossen europäischen Zeitungen gerichteten Meinungsbeitrag des Hohen Flüchtlingskommissars Ruud Lubbers zum Thema der Verunglimpfung von Flüchtlingen. Der Beitrag sei nur in Grossbritannien nicht abgedruckt worden. Es sei nicht die Flüchtlingspolitik der Regierung, die der Organisation Sorgen bereite, sondern das von einigen Medien gezeichnete, extrem negative Bild Asylsuchender, betonte Janowski.
Freitag
10.08.2001