Nach dem Scheitern einer staatlichen Medienförderung und dem Corona-Crash soll die Wohltätigkeit den britischen Medien aus der Patsche helfen. Die neue Public Interest News Foundation sammelt Spenden für Journalismus.
Das Ziel sei es, «die neue Generation kleiner unabhängiger Nachrichtenorganisationen zu unterstützen», sagte Stiftungsgründer Jonathan Heawood am Mittwoch gegenüber «The Guardian».
Eintreiben will die kürzlich gegründete Stiftung das Geld bei Internet-Riesen wie Google und Facebook, bei anderen Stiftungen sowie bei privaten Philanthropen. Den Spendern soll ihre Freigebigkeit mit Steuerrabatten verdankt werden.
Um als Medium unterstützt zu werden, muss man nicht zwingend aufs Lokale zoomen. Es müsse sich einzig um «Nachrichten von öffentlichem Interesse» handeln, so Heawood weiter. «Dies können internationale Ermittlungen oder Nachrichten über die Strassenarbeiten in Ihrer Strasse sein. Nur solange sie es genau und ethisch tun.»
2019 hatte die britische Regierung eine staatliche Unterstützung von lokalen Medien abgelehnt. Die Pressefreiheit würde verletzt, begründeten die Minister ihre Absage.
Dass gerade jetzt Geschäftsmodelle, die sich auf Wohltätigkeit stützen, Zuspruch und Zulauf bekommen, hat natürlich auch mit den Löchern zu tun, die Corona in die Kassen gerissen hat, zusätzlich zur Strukturkrise.
Journalismus auf Spendenbasis ist vor allem aus den USA bekannt. Auch diesseits des Atlantiks kennt man zum Beispiel die Investigativ-Organisation ProPublica, die bereits mit einem Pulitzer-Preis geehrt worden ist.