Content:

Mittwoch
06.11.2002

Die Post prüft Alternativen zu ihrem umstrittenen Plan, die heutigen 18 Briefzentren durch drei Zentren auf der Mittellandachse zu ersetzen. Erwogen werden eine Fünfer-Lösung und drei Zentren mit zusätzlichen kleineren regionalen Einheiten. In Gesprächen mit den Gewerkschaften habe man sich am Dienstag auf eine Überprüfung des Projekts geeinigt, sagte Konzernchef Ulrich Gygi am Mittwoch. Die Gewerkschaften hätten sich im Gegenzug verpflichtet, vorerst auf die angedrohten Kampfmassnahmen zu verzichten. Laut Gygi bleiben drei Briefzentren in den Regionen Freiburg West, Langenthal/Aarau und Grossraum Zürich mit jährlichen Einsparungen von 200 Millionen Franken die strategisch und betriebswirtschaftlich optimale Lösung. Nach den harschen Reaktionen insbesondere der Gewerkschaften und der betroffenen Kantone sei die Post aber zur Prüfung von Varianten bereit, soweit diese die Wirtschaftlichkeit nicht gefährdeten.

Die eine Variante besteht darin, die künftigen drei Briefzentren durch eine begrenzte Zahl kleinerer regionaler Einheiten ausserhalb der Mittellandachse zu ergänzen. Mit einem solchen Zentrum würden laut Gygi sicher Basel und Genf bedacht. Andere Ortsnamen liess sich der Postchef nicht entlocken. Geprüft werden auch fünf Briefzentren in den Regionen Grossraum Lausanne, Freiburg/Bern, Langenthal/Aarau, Grossraum Zürich und Winterthur/Wil. Dies wäre wenig teurer als die Dreier-Lösung. Die Gewerkschaft Kommunikation verlangt ein wesentlich verbessertes Konzept: Die Variante mit fünf Zentren auf der West-Ost-Achse genüge «klar nicht», jene mit drei Zentren und regionalen Subzentren «wahrscheinlich auch nicht». Es brauche auch eine Achse Nord-Süd. Die Gwerkschaft transfair fordert, dass es keine Entlassungen gibt und in den Regionen Arbeitsplätze angeboten werden. Mehr dazu: Gewerkschaften protestieren: Post will 3 500 Stellen abbauen