Reporter ohne Grenzen (ROG) hat einen kritischen Bericht über die brasilianische Medienlandschaft veröffentlicht. Die Organisation kommt zum Schluss, dass sich die Medienlandschaft im südamerikanischen Staat seit dem Ende der Militärdiktatur im Jahr 1985 kaum verändert hat. Die publizistische Freiheit von Print, TV oder Radio würde durch die starke finanzielle Abhängigkeit von der Werbung staatlicher Behörden eingeschränkt, so ROG.
Die schwache Position der Medien fördere zudem die Gewalt, was Brasilien zum fünftgefährlichsten Land für Medienschaffende mache, teilte die Organisation weiter mit. Im vergangenen Jahr wurden fünf brasilianische Journalisten und Blogger im Zusammenhang mit ihrer Arbeit ermordet.
Die Arbeit der Medien wird gemäss ROG durch Zensur zusätzlich erschwert. Brasilianische Blogger warteten bisher vergeblich auf ein neues Gesetz, das etwa die Neutralität des Internets sicherstellen sollte.
Kritik übt ROG auch an der Medienkonzentration in Rio de Janeiro und São Paulo, die an die italienischen Verhältnisse erinnern würde. Die Medienlandschaft würde hauptsächlich von rund zehn Unternehmen mit Sitz in den Grosstädten beherrscht, während die regionalen Medien abseits der Zentren marginalisiert würden.