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Freitag
18.12.2015

IT / Telekom / Druck

Keine Nutzerdaten von WhatsApp

Keine Nutzerdaten von WhatsApp

Weil WhatsApp in einem laufenden Strafverfahren keine Nutzerdaten herausgeben wollte, wies ein Strafrichter aus Sao Paulo die brasilianischen Telefongesellschaften kurzerhand dazu an, den Nachrichtendienst für zwei Tage zu blockieren.

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, der den SMS-Dienst im letzten Jahr für insgesamt 19 Milliarden Dollar geschluckt hat, spricht von einem «traurigen Tag für Brasilien». Über 100 Millionen Leute hätten keinen Zugang zu WhatsApp. «Brasilianerinnen und Brasilianer sind mit die leidenschaftlichsten Leute, wenn es darum geht, seine Stimme online zu verbreiten», so Zuckerberg.

Tatsächlich meldeten sich in der Zwischenzeit zahlreiche Stimmen unter dem Hashtag «ConnectBrazil» über Twitter: «Es ist schade, dass sich Regierungen im Informationszeitalter das Recht herausnehmen, Informationen zu zensieren», findet ein Nutzer. Eine weitere Person spricht von fehlgeleitetem Protektionismus: «Billige Politik gewinnt auf Kosten der Freiheit.»

Grosser Profiteur der ganzen Geschichte ist der Messenger von Telegram: «Über 500 000 Nutzer aus Brasilien haben sich in den letzten drei Stunden angemeldet», twitterte Telegram in der Nacht auf Donnerstag. Weitere drei Stunden später waren es schon 1 500 000 Neumitglieder.