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Mittwoch
13.02.2002

Branchenkenner machen den beschränkten Werbemarkt für das Aus von «Metropol» verantwortlich. Die Zeitung habe sich zu wenig an konsumorientierte Menschen gehalten. Da sich die Zielgruppe bei der zufällig zugestellten Pendlerzeitung kaum definieren liesse, sei die Werbung zum grundsätzlich besser beachteten Konkurrenzmedium «20 Minuten» gewechselt. «Weder die Leser noch die Werbung sind vermehrbar», erklärt Otfried Jarren, Publizistik-Professor an der Universität Zürich. «20 Minuten» habe es besser geschafft, urbane, freizeit- und konsumorientierte Menschen anzusprechen. Die Zeitung habe sich «besser im Gespräch gehalten» meinte auch Andy Lehmann, Geschäftsleiter bei mediahaus.seefeld. Dies sei ideal für die Werbung. Dennoch könne «Metropol» Zürich nach Ansicht von Lehmann kein Vorwurf gemacht werden: In den Anfängen wirtschafteten alle ähnlichen Blätter defizitär. Zürich sei für das Mutterhaus ein «Bauernopfer». Diese Schliessung habe dem Unternehmen am wenigsten weh getan. «Metro International» hat laut Lehmann in etwas überheblicher Art die Konkurrenz zu «20 Minuten» unterschätzt. «Eine gute Ausgangslage wurde nicht genutzt und die Zeitung etwas gar schnell aufgegeben», so Lehmann.