Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels hat sich mit einer Beschwerde gegen Amazon ans Bundeskartellamt gerichtet. Der Börsenverein wirft dem Onlinebuchhändler vor, seit Anfang Mai die Auslieferung von gedruckten Büchern der Verlagsgruppe Bonnier zu verzögern, um höhere Rabatte beim Einkauf von E-Books zu erzwingen.
Der Börsenverein beruft sich auf Medienberichte, wonach von den Verlagen der Bonnier-Gruppe eine Erhöhung der Rabatte beim E-Book-Einkauf von derzeit rund 30 Prozent auf 40 bis 50 Prozent gefordert werde. Durch diese Verhandlungstaktik missbraucht Amazon nach Auffassung des Börsenvereins seine Marktmacht auf dem deutschen Nachfragemarkt für E-Books.
Deutliche Worte fand Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins: «Amazon verstösst mit seinem erpresserischen Vorgehen gegenüber Verlagen gegen das Kartellrecht», meinte er. «Das Geschäftsgebaren Amazons hat nicht nur Auswirkungen auf die betroffenen Verlage, sondern stellt eine Gefahr für alle Anbieter und Vertreiber von E-Books in Deutschland dar.»
In der Beschwerde heisst es, dass die Forderung entsprechender Sonderkonditionen durch Amazon allein Ausdruck der Marktstärke von Amazon sei und Amazon als als marktbeherrschender Onlinevertriebspartner für die Verlage unverzichtbar sei.