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Montag
25.08.2014

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Tennislegende Boris Becker bereut es, im vergangenen Jahr seine viel kritisierte Autobiografie veröffentlicht zu haben: «Ich gebe zu, ich habe andere Reaktionen auf das Buch erwartet. Im Nachhinein muss ich sagen: Das Buch war ein Fehler», sagte der 46-Jährige in einem Gespräch mit einem deutschen Magazin.

Die Häme und Schmähungen, die viele seiner öffentlichen Auftritte in den letzten Jahren hervorgerufen haben, hält Becker für masslos übertrieben. «Lasst doch die Kirche im Dorf, Freunde! Komischerweise sind diejenigen, die mich ständig dafür kritisieren, die Schlimmsten. Die schielen von ihrem traurigen Leben auf das anderer. Die sollen mich doch in Ruhe lassen.»

Der dreifache Wimbledon-Sieger äusserte sich auch zu Gerüchten, dass seine geschäftlichen Aktivitäten schlecht liefen und er so gut wie pleite sei: «Macht euch keine Sorgen um mich. Nicht jeder Deal hat funktioniert, aber 51 Prozent. Ich finde es eine Unverschämtheit, dass sich Menschen darüber Gedanken machen. Dass Sie das wissen wollen, ist okay, das ist Ihr Job. Aber ich stehe hier ja nicht vor Gericht und muss Ihnen sagen, was ich im Monat verdiene. Wissen Sie was? Ich bin niemandem Rechenschaft schuldig. Es geht niemanden etwas an. Punkt! Ich lebe in London, und hier habe ich drei Joint Ventures. Es sind summa summarum 50 Menschen für und mit Boris Becker im Einsatz.»

Becker, der seit Ende vergangenen Jahres den Weltranglisten-Ersten und diesjährigen Wimbledon-Sieger Novak Djokovic trainiert, hat nach eigener Aussage «einen hohen Preis» für seine eigene Tenniskarriere bezahlt: «Ich habe zwei neue Hüften, ich habe eine zehn Zentimeter lange Eisenplatte im rechten Sprunggelenk, ich hinke leicht.»

Beim Training mit Djokovic könne er nur noch leichte Bälle schlagen, sagt Becker: «Ich habe in Wimbledon mit Novak etwas gespielt, aber nur auf dem halben Feld, für den ganzen Platz reichen meine Beine nicht. Hinlaufen geht nicht gut. Ich bin heute nicht mehr so mobil.»