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Mittwoch
10.04.2002

Botschafter Thomas Borer wird vom Bundesrat per Ende April nach Bern zurückbeordert. Damit wird auf die «Affäre Borer» reagiert, die seit Tagen in den Medien für Schlagzeilen sorgt. Borer sei als Botschafter in Deutschland nicht mehr tragbar, sagte Bundesrat Joseph Deiss am Mittwoch. Der Entscheid des Bundesrates sei unabhängig davon getroffen worden, ob Borer eine Affäre gehabt habe oder nicht. Auch die Art der medialen Behandlung der Geschichte hätten beim Entscheid des EDA keine Rolle gespielt. Es ging einzig um die Frage, ob Borer «unter den gegebenen Umständen heute noch wirkungsvoll und würdig, mit der nötigen Gelassenheit und vor allem Glaubwürdigkeit, seine Mission erfüllen kann». EDA-Vorsteher Deiss ist der Ansicht, dass dies nicht mehr der Fall sei. Unter der gegebenen intensiven Beobachtung durch die Medien könne der Botschafter seine Arbeit nicht mehr frei ausführen. Deiss habe dem Botschafter das Ergebnis seiner Überlegungen am Dienstag in der Hoffnung mitgeteilt, dass Borer diese Sicht teile und seine Funktion freiwillig zur Verfügung stelle. «Botschafter Borer hat sich leider anders entschieden, und es blieb mir nur noch übrig, dem Bundesrat den Antrag um seine Versetzung in die Zentrale zu unterbreiten.» Deiss bedauerte diese Situation. Nur wegen der Prominenz, die Borer und seine Frau Shawne Fielding genössen, habe die Affäre wohl diese Dimension annehmen können. Mehr dazu: Thomas Borer-Fielding erhebt Klage