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Mittwoch
26.03.2003

Der Internationale Journalistenverband IFJ hat die Angriffe der USA und ihrer Verbündeten auf das irakische Fernsehen scharf verurteilt. Mit der Bombardierung der TV-Zentrale und einiger Sendeanlagen würden Journalisten und Medienangestellte zu «Opfern des psychlogischen Krieges», monierte Aidan White, der Generalsekretär des in Brüssel ansässigen Verbandes, wenige Stunden nach den Angriffen am Mittwoch.

In der US-Führung herrsche offenbar «Wut und Frustration», weil das staatliche Fernsehen Bilder von US-Kriegsgefangenen ausgestrahlt habe und zudem eingesetzt werde, um die Moral von Saddam Husseins Anhänger hoch zu halten. Mit der Bombardierung des irakischen Fernsehens könnten die USA nach Einschätzung von Amnesty International gegen die Genfer Konventionen verstossen haben. «Das Bombardieren einer Fernsehstation - nur weil diese für Propagandazwecke genutzt wird - kann nicht geduldet werden», teilte die Menschenrechtsorganisation in London mit.

Die Organisation Reporter ohne Grenzen will derweil eines ihrer Mitglieder mit einem US-Bataillon in den Irak-Krieg schicken, um die Arbeitsbedingungen für Kriegsreporter zu überprüfen. Nach Angaben von Robert Ménard, Generalsekretär der Organisation, sind derzeit mehr als 600 Journalisten in Militäreinheiten im Irak-Krieg «eingebettet». Das Prinzip an sich sei nicht zu beanstanden, allerdings seien einige Punkte des Verhaltenskodex für die Reporter problematisch. So sei den Medien die Ausstrahlung von Bildern ohne die vorherige Erlaubnis der Militärs verboten.