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Mittwoch
04.05.2016

Medien / Publizistik

Der Satiriker Jan Böhmermann hat sich für ein Interview mit der Wochenzeitung «Die Zeit» erstmals aus seinem Schneckenhaus gewagt. Darin sagte er zum Verhalten von Angela Merkel: «Die Bundeskanzlerin darf nicht wackeln, wenn es um die Meinungsfreiheit geht.»

Doch stattdessen habe sie ihn filetiert, einem nervenkranken Despoten zum Tee serviert und einen deutschen Ai WeiWei aus ihm gemacht. Angela Merkel hatte das Schmähgedicht über den türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan von Böhmermann zuvor als «bewusst verletzend» bezeichnet, ihre Äusserung aber später bereut.

Das Zitat aus dem Gespräch mit Böhmermann publizierte «Die Zeit» am Dienstag auf ihrer Homepage, das gesamte Interview wird das Blatt am Mittwoch in seiner aktuellen Ausgabe veröffentlichen. Im Interview spreche Böhmermann dabei über sein Leben in den letzten Wochen der totalen Abschottung, seine Bitte an Kanzleramtsminister Peter Altmaier um Hilfe, seine Rolle als Auslöser einer Staatskrise sowie über seine Erwartungen an den Prozess, der auf ihn zukommt.

Das Interview dürfte dabei auf eine hohe mediale Resonanz stossen. Denn bereits die veröffentlichte Aussage von Böhmermann verbreitete sich am Dienstag in den Medien wie ein Lauffeuer, worauf sich Böhmermann in seiner gewohnten Art auf Twitter zu Wort meldete: «Jetzt hält sich Böhmermann ernsthaft für Ai Weiwei. Also entweder ist der völlig verblödet oder ich!»