«Natürlich geht es nicht darum, irgendeinem fucking Imker sein Handwerk zu legen.» Jan Böhmermann zieht im Podcast mit Sänger Olli Schulz über Rico Heinzig her («Tagesspiegel» vom 14. März), der in erster Instanz gegen den allmächtigen Starmoderator gewonnen hat – der Klein Report berichtete.
Böhmermann ist stinksauer und macht im Podcast ordentlich Kampagne gegen den Imker, der vor Gericht gewonnen und gehofft hatte, endlich Ruhe von ZDF und Böhmermann zu kriegen.
Der ZDF-Comedian behauptet, der Imker würde nun Spenden «von Rechtsextremen» kriegen. Dabei gab Rico Heinzig der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» nur zu Protokoll, dass ihn die Klage Böhmermanns für die Satire-Aktion in den wirtschaftlichen und persönlichen Ruin treiben würde.
Böhmermann macht genau das, was er in anderen Folgen Starkanzleien vorwirft: Mit der Macht der Grossen Kleine zum Verstummen zu bringen. Wer gegen einen mächtigen Sender respektive dessen Starmoderator klagt, kommt, schneller als die Klage geschrieben ist, in grosse finanzielle Schwierigkeiten.
Als der «Tagesspiegel» beim ZDF nachfragte, was denn hier los sei, antwortete ZDF auf den Gerichtsstreit, der in die nächste Stufe geht: «Auf eine Anfrage des ‚Tagesspiegels‘ (…) hiess es: ‚Das ZDF ist in keiner Weise an diesem Rechtsstreit beteiligt, uns liegen daher auch keine näheren Informationen vor.‘»
Der Klein Report findet das mit dem «Tagesspiegel» auch «niedlich». Denn: «Wenn es Ärger um und mit Böhmermann gibt, steckt der Sender seinen Kopf in den Sand. Nie wird Verantwortung für das übernommen, was in der Sendung passiert.»
Der «Falter»-Journalist Florian Klenk meint auf X ebenfalls: «Vielleicht erklärt ihm jemand, dass er sich beschädigt.» Denn Böhmermann hat in der Sendung – daher auch der Gerichtsstreit – den Imker Heinzig bösartig an den Pranger gestellt und von diesem einen harmlosen Spott und Satire geerntet. Böhmermanns juristisches Vorgehen könnte tatsächlich nicht nur ihm, sondern auch dem ZDF massiv schaden.
