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Dienstag
11.03.2003

Journalisten, die Börsenkommentare abgeben bzw. Unternehmen kommentieren, sollen künftig ihre Aktiendepots oder sonstigen Beziehungen zu dem analysierten Unternehmen offen legen. Tun sie das nicht, sei eine Analyse in den Medien nicht erlaubt. Dies sieht der jüngste Entwurf des New York Stock Exchange (NYSE) vor. Verstösse dagegen sollen mit Disziplinarmassnahmen der NYSE geahndet werden, wie das «Wall Street Journal» («WSJ») am Dienstag berichtete. Das Vorhaben der NYSE ist eine Reaktion auf die Finanzskandale des vergangenen Jahres.

Gegen das Vorhaben der NYSE richtet sich eine Initiative der Newspaper Association of America (NAA), die von Branchengrössen wie Dow Jones, «New York Times», «Washington Post», Reuters, Associated Press und Gannett unterstützt wird. Aus Sicht der Medien ist das Vorhaben der NYSE eine Einschränkung der freien Meinungsäusserung, die nicht nur unnötig, sondern auch verfassungswidrig sei. In Briefen an die US-Börsenaufsicht SEC, die im Frühjahr über den Entwurf entscheiden wird, fordern die Medienvertreter, von dem Plan abzugehen.