Die US-Börsenaufsicht SEC hat Ermittlungen gegen den Medienkonzerns AOL Time Warner eingeleitet und überprüft die Buchhaltung des Internetdienstes AOL Online. Über mutmassliche Bilanzfälschungen des Internet- und Mediengiganten AOL Time Warner hatte Ende vergangener Woche die Zeitung «Washington Post» berichtet. AOL habe zwischen 2000 und 2002 die Umsätze im Anzeigengeschäft durch Bilanztricks um mindestens 270 Mio. Dollar aufgebläht. AOL wies die Vorwürfe zwar zurück, kündigte jedoch eine Umstrukturierung des Unternehmens an, um das Vertrauen der Investoren wieder herzustellen.
Umso erfreulicher präsentieren sich die Zahlen von AOL Time Warner: Im vergangenen Quartal konnte der Konzert erstmals seit der Fusion schwarze Zahlen schreiben mit einem Nettogewinn von 394 Mio. Dollar. Vor einem Jahr gab es noch einen Nettoverlust von 734 Mio. Dollar. Der Umsatz stieg in diesem Zeitraum um 10% auf 10,6 Mrd. Dollar (Vorquartal: Verlust von 54,2 Mrd.). Hinter den Erwartungen zurück blieb der Onlinedienst America Online mit nur 492 000 neuen Kunden im letzten Quartal. Erwartet worden waren rund eine Million. Weltweit gehen nun 35,1 Mio. Menschen mit AOL ins Internet. Der Umsatz bei America Online stieg zwar auf 2,27 Mrd. Dollar, doch das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen ging auf 473 Mio zurück. Besser erging es den Bereichen Kabelfernsehen und Film mit 4,5 Mrd. Umsatz bei einem Wachstum von 18%, unter anderem durch die Erfolge des Harry-Potter-Streifens und des Films «Ocean's Eleven». Mehr dazu: AOL Time Warner: Rekordverlust von 54 Mia.Dollar, AOL Time Warner baut den Konzern um
Donnerstag
25.07.2002