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Mittwoch
26.02.2003

Der deutsche Pay-TV-Sender Premiere steckt trotz erster Erfolge durch seinen Sparkurs noch tief in den roten Zahlen. Im vergangenen Jahr konnte der Verlust jedoch von gut 1,1 Milliarden Euro auf 533 Millionen Euro halbiert werden. «Premiere ist klar auf dem Weg in die schwarzen Zahlen», sagte Premiere-Chef Georg Kofler am Mittwoch in München. Es bleibe das Ziel, 2004 in die Gewinnzone zu kommen. 2002 stiegen die Erlöse um 4 Prozent auf 826 Millionen Euro. Die Zahl der Abonnenten verbesserte sich um knapp 8 Prozent auf 2,6 Millionen Kunden.

Premiere habe trotz des schwierigen Konsumklimas einen Wachstumskurs eingeschlagen, sagte Kofler. So stieg der Umsatz des Senders im vierten Quartal durch Kundenwachstum und den verstärkten Verkauf von Empfangs-Decodern um 48 Prozent auf 247 Millionen Euro. Der operative Verlust sank im Vergleich zum Vorjahr von 223 Millionen auf 61 Millionen Euro. Die Verluste von Premiere waren eine der Hauptursachen des Zusammenbruchs der KirchGruppe. Kofler senkte die Zahl der Mitarbeiter deutlich und verhandelte die Verträge mit den Studios neu.

Bis zum Ende diesen Jahres soll die Zahl der Abonnenten den Angaben zufolge auf 2,9 Millionen steigen. Der Umsatz soll prozentual zweistellig wachsen und 900 Millionen Euro erreichen, wobei Premiere einen Verlust von 80 Millionen Euro erwartet. In der vergangenen Woche war der Premiere-Verkauf an Permira besiegelt worden. Die Gesellschaft (früher: Schroder Ventures) hält künftig 65 Prozent der Anteile, die Gläubigerbanken insgesamt 23,5 Prozent. Auch das Management um Kofler beteiligte sich an dem Sender, der mittelfristig an die Börse gebracht werden soll. - Zur Erinnerung: Permira übernimmt Premiere definitiv