Mit einer scharfen Attacke äussert sich Christoph Blocher in der «NZZ am Sonntag» gegen den «Blick». Von «nationalsozialistischen Macharten» wird da gesprochen, von «systematisch verfälschten» Sachverhalten. «Wer das Falsche immer wiederholt, erzeugt eine Pogromstimmung. Exakt dieser Methode hat sich der Blick bedient», wird Blocher in der «NZZ am Sonntag» zitiert. Konkret geht es um die Nachbearbeitung des SVP-Parteitags in Lupfig vor zwei Wochen im Ringier-Blatt. Blocher ist der Ansicht, «Blick» und «SonntagsBlick» - mit beiden Zeitungen würde Blocher übrigens seit mehreren Monaten nicht mehr sprechen - hätten seine Aussagen verzerrt. «Ich habe explizit von einem halben SVP-Bundesrat gesprochen». Gewisse Medien hätten jedoch den Eindruck vermittelt, Samuel Schmid sei ein halber Bundesrat - und damit quasi eine halbe Portion, so die «NZZ am Sonntag». «Ich erwarte keine Entschuldigung, und der Blick soll weiterhin Kampagnen führen. Aber die Ringier-Blätter müssen endlich aufhören, die Wahrheit zu verbiegen», lässt sich Blocher weiter zitieren.
Bernhard Weissberg, Mitglied der Ringier-Konzernleitung, weist in der Sonntagsausgabe der NZZ sämtliche Vorwürfe von sich: «Diese persönlichkeitsverletzenden Beschimpfungen sind auf einem Niveau anzusiedeln, auf dem wir nicht streiten wollen», so Weissberg. Auch bestreitet er, die Wahrheit verfälscht zu haben.
Sonntag
01.12.2002