Pascal Tischhauser wird Stellvertreter von Sermîn Faki, der neuen Politikchefin von «Blick» und «Blick am Abend». Brisant: Die beiden sind seit Jahren ein Paar.
Die Bekanntgabe des Stellvertreters der Politikchefin der Blick-Gruppe hat diese Tage für Augenreiben in der Medienbranche gesorgt. Ausgerechnet Pascal Tischhauser, der längjährige Lebensgefährte von Sermîn Faki, hat die Stelle bekommen. Er wird seiner Partnerin direkt unterstellt sein, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet.
Die Zeitung liess Christian Dorer, seit Februar Chefredaktor der Blick-Gruppe, den ungewöhnlichen Schritt erklären. «Wir haben diese Personalie eingehend diskutiert und sind dabei zum Schluss gekommen, dass die beiden Kollegen mit dieser Situation umgehen können», lässt er sich zitieren. Den Entscheid, Tischhauser einzustellen, habe die Chefredaktion der Blick-Gruppe getroffen. Die Verantwortlichkeiten von Faki und Tischhauser in der Bundeshausredaktion seien klar geregelt worden. «Ein Interessenkonflikt ist für uns deshalb nicht erkennbar», so der Chefredaktor.
In der Tat ist arbeitsrechtlich nichts gegen den Schritt einzuwenden, wie der Zürcher Anwalt Roger Rudolph gegenüber der «NZZ am Sonntag» betätigt. Zu Interessenkonflikten könne es sehr wohl kommen. Er halte diese Konstellation «für unüblich und auch nicht für wünschenswert».
Pascal Tischhauser ist derzeit Bundeshausredaktor der «Sonntagszeitung». Sermîn Faki ist erst im August zur Politikchefin aufgestiegen.