Im 2016 zählte die Blick-Gruppe mehr Nutzer bei den digitalen Angeboten als bei Print. Und die Online-Ausgabe blick.ch hat mehr Geld eingebracht als der «Blick» auf Papier.
Damit sind «zwei wichtige Schwellen» überschritten worden, kommentierte Alexander Theobald, COO Ringier Schweiz, den digitalen Wandel im Jahresbericht, der am Mittwoch in einer etwas unübersichtlichen «Blick»-Aufmachung veröffentlicht worden ist.
Der Erfolg von Digital bedeutet für den Manager jedoch nicht, dass «das Ende der Zeitung» begonnen hat. Für eine digitale Plattform könne es «nur hilfreich sein, wenn sie eine gedruckte Ausgabe hat. Fakt ist aber auch, dass die Leser unsere Marke immer stärker digital nutzen und die Werbewirtschaft den Nutzern dorthin folgt.»
Dass es mit Christian Dorer zum ersten Mal in der Geschichte des «Blicks» einen Chefredaktor für alle Titel gibt, ist auch vor der Folie der Digitalisierung zu sehen. Theobald erhofft sich von «der starken Figur Dorer», dass er seine «ausgleichende Hand» über den Newsroom legt und es besser gelingen wird, «die verschiedenen Kanäle optimal zu bespielen».
Der Newsroom sei «ein atmendes Gebilde». Der COO kündigte an, im Halbjahrestakt «Dinge zu verändern», weil neue Kompetenzen erforderlich seien. So wie etwa das neue Video-Team, das im letzten Jahr auf 27 Personen aufgebaut worden ist.
Auf den Druck angesprochen, den die Digitalisierung den Ringier-Druckereien in Zofingen und Adligenswil beschert, meinte Theobald, dass sich die Druckereien gut schlagen und man neue Kunden hinzugewinnen würde. Und deutete an: «Ausblickend muss man sagen, dass die Konsolidierung weiter voranschreiten wird.»