Zu fünft setzten sich Ringier-Mitarbeiter am Donnerstagmittag in ein Taxi Richtung Zofingen, um das Erscheinen der «Blick am Abend»-Ausgabe doch noch zu ermöglichen. Mit dabei hatten sie ganze Desktop-Computer. Obwohl in Zofingen bereits eine Notredaktion die Arbeit aufgenommen hatte, stand das Erscheinen der Abendzeitung auf der Kippe.
«13.30 Uhr war unsere Deadline. Zu diesem Zeitpunkt musste der `Blick am Abend` unbedingt in den Druck gehen», erläuterte Ringier-Kommunikationschef Edi Estermann gegenüber dem Klein Report die Ausgangslage. Dementsprechend sei der Stromausfall um Punkt 11.06 Uhr für die «Blick am Abend»-Redaktion zu einem überaus ungünstigen Zeitpunkt eingetreten. Der «Blick am Abend»-Rettungsversuch blieb denn auch erfolglos, die verbliebene Zeit reichte schlicht nicht mehr aus, um die Gratiszeitung noch rechtzeitig fertigzustellen. Noch bevor um 13.40 Uhr in der «Blick»-Redaktion wieder die Computerbildschirme flimmerten, musste Ringier den Ausfall der «Blick am Abend»-Donnerstagsausgabe bekannt geben.
«Uns tut es leid für die Kunden und die Leserschaft, dass sie am Donnerstag auf den `Blick am Abend` verzichten mussten», so Edi Estermann. «Unsere Inserenten haben aber Verständnis für unsere Situation gezeigt, zumal der Stromausfall grossflächig war. Das könne mal passieren, gegen höhere Gewalt sei man halt machtlos», erzählte er. Und die Leser hätten auf den Social-Media-Kanälen wie Facebook und Twitter eher belustigt reagiert.
Die Taxifahrt nach Zofingen war im Übrigen dennoch nicht vergebens, galt es doch am Nachmittag, die Bezahlausgabe des «Blicks» zu produzieren. Mit vereinten Kräften in Zürich und Zofingen war Ringier zumindest in der Hinsicht erfolgreich. «Die `Blick`-Ausgabe vom Freitag weist den gewohnten Umfang auf», versicherte Estermann dem Klein Report.
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