Nach den schweren Vorwürfen der JB Sports Marketing Agentur war der Fifa-Generalsekretär Jérôme Valcke nicht mehr tragbar. Am Donnerstag wurde der Franzose «mit sofortiger Wirkung bis auf Weiteres von all seinen Aufgaben entbunden», wie die Fifa kurz und trocken schrieb.
Das Fass zum Überlaufen gebracht haben scheinbar Vorwürfe der Marketingagentur aus Pfäffikon SZ. Spiegelonline schreibt von einer «bizarren Pressekonferenz in Zürich, auf der Vertreter der JB Sports Marketing AG schwere Vorwürfe gegen Valcke erhoben».
Spiegelonline schreibt weiter, dass ein anwesender Journalist von einer «wirren, konfusen Präsentation» berichtet habe. JB-Mitarbeiter Benny Alon wirft Jérôme Valcke vor, der Marketingfirma JB Tickets zugesichert zu haben, ohne den offiziellen Fifa-Tickethändler Match AG berücksichtigt zu haben. Der Profit daraus sollte zwischen JB Sports Marketing und Valcke geteilt werden.
Der geschasste Generalsekretär selber schaltete daraufhin seinen Anwalt Barry Berke ein. Dieser bezeichnete die Vorwürfe wiederum als «frei erfunden» und «ungeheuerlich».
Valcke wurde schon 2006 von seiner Funktion als Direktor Marketing & TV bei der Fifa freigestellt, ehe ihn Sepp Blatter 2007 als Generalsekretär wieder ins Boot geholt hat. Benny Alon, der auch Blatter wiederholt Korruption vorgeworfen hat, gilt wiederum als guter Freund von Uefa-Präsident und Blatter-Erzfeind Michel Platini.
Nach der jüngsten Valcke-Entlassung hat die Fifa eine formelle Untersuchung durch ihre Ethikkommission in Auftrag gegeben.