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Montag
31.10.2022

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Zu klein, um schön zu sein: Das malerische Dörfchen Siurana wird von Touri-Strömen überrant. (Bild Wikipedia)

Zu klein, um schön zu sein: Das malerische Dörfchen Siurana wird von Touri-Strömen überrant. (Bild Wikipedia)

20 Menschen leben in Siurana, fünf Gaststätten gibt es, zwei Hotels und alle wehren sich gemeinsam gegen die Auszeichnung der katalanischen Regierung zum «Dorf mit Charme».

Eine Kultur- und Medienorganisation will die schönsten Ortschaften Spaniens küren und nahm Siurana in das Ranking auf. Doch das Dorf wehrt sich dagegen, da schon jetzt die 419.000 Touristen in der Gegend rund um Siurana – mehr als 1800 Besucher an einem Tag im August – belagern und die Grenze für die touristische Kapazität bei Weitem überschreiten: Die Zufahrt zum Dorf muss oft geschlossen werden, es gibt grosse Wartezeiten und Autoschlangen, wie die «Süddeutsche» schreibt.

Zwar ist Siurana auf den Tourismus angewiesen, doch die Grenzen des Wachstums sind erreicht: Vielleicht macht uns allen das spanische Dorf ja vor, wie Tourismus in Zukunft aussehen könnte: Besucher ja, aber keinen Massentourismus mehr. 

Seit dem 1. August 2021 dürfen auch in Venedig die grossen Kreuzfahrtschiffe nicht mehr durch Teile der Lagune fahren. Diese Einschränkung wurde hart erkämpft und geht vielen Venezianerinnen und Venezianern nicht weit genug.