34 Millionen Franken will Tamedia bis 2016 einsparen oder aber neue Umsatzquellen finden. Erste Massnahmen werden voraussichtlich im kommenden Jahr realisiert, wie Tamedia-Kommunikationsleiter Christoph Zimmer am Dienstag gegenüber dem Klein Report einen Bericht des Radiosenders RTS bestätigte. Am Budget des laufenden Jahres soll sich nichts ändern.
«Die Umsätze der Zeitungen und Zeitschriften sind aufgrund der strukturellen Verlagerung der Werbeerlöse weiter rückläufig. Wir haben uns deshalb zum Ziel gesetzt, 34 Millionen an Kostensenkungsmassnahmen oder an neuen Umsatzquellen für den Zeitraum von 2014 bis 2016 zu finden», erklärte Zimmer die geplante Kostenreduktion.
Im Einzelnen sollen 2014 sechs Millionen Franken und in den zwei Folgejahren jeweils 14 Millionen Franken eingespart oder aber neu generiert werden. Dabei sollen 17,8 Millionen Franken auf die Romandie entfallen, wie die Konzernleitung in einem Schreiben an die Mitarbeitenden vorrechnet.
Konkret entschieden worden sei bisher noch nichts: «Wir stehen ganz am Anfang eines längeren Prozesses und werden in den kommenden Monaten möglichst viele unterschiedliche Ideen entwickeln, die einzelnen Massnahmen konkretisieren und erst dann entscheiden», so Zimmer. Entschieden werde voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte.
Trotz des strukturellen Wandels wolle Tamedia «handlungsfähig bleiben und neue Geschäftsfelder aufbauen können». So hätte der Medienkonzern in den vergangenen zwölf Jahren weit über eine Milliarde Franken in neue Medien und Akquisitionen investiert. «Das war nur möglich, weil das Unternehmen diese Schritte auch finanzieren konnte. Wir wollen auch weiterhin investieren und neue digitale Geschäftsfelder aufbauen», sagte Zimmer gegenüber dem Klein Report.
Von einem «unverantwortlichen und skandalösen Sparprogramm» spricht indessen die Gewerkschaft Syndicom. «Diese Restrukturierung eines so profitablen Konzerns ist wirtschaftlich nicht gerechtfertigt», schreibt Syndicom in einem Communiqué, da es dabei «lediglich um die Wahrung oder Steigerung der Profite auf dem Buckel der Angestellten» ginge.
«Tamedia ist heute unter anderem deshalb profitabel», entgegnete Zimmer auf den Vorwurf der Gewerkschaft, «weil die Kostenstrukturen in den letzten Jahren immer wieder überprüft wurden.» Daran würde sich angesichts des strukturellen Umfelds in der Zeitungsbranche kurzfristig nichts ändern: «Umso wichtiger ist, dass wir weiterhin in der Lage sind, den Medienwandel aktiv mitzugestalten und zu investieren, wie beispielsweise in den letzten Jahren in die neuen Pendlerzeitungen `20 minutes` und `20 minuti`, in den Ausbau von search.ch oder in jobs.ch.»
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