Die Reichsten der Welt sind im letzten Jahr noch reicher geworden: Weltweit besitzen Milliardärinnen und Milliardäre neu ein Vermögen in der Höhe von 6 Billionen US-Dollar - ein Plus von 17 Prozent. Einer der Haupttreiber war dabei der Technologiesektor, wie der «Billionaires Report 2017» von UBS und PwC zeigt.
Nach einem Unterbruch im Jahr 2015 hat der Wohlstand von Milliardären im letzten Jahr wieder zugenommen. Neu gibt es weltweit 1542 Milliardäre, womit auch diese Zahl zugenommen hat (+10 Prozent).
Dafür verantwortlich ist insbesondere der Techonologiesektor mit einem Plus von 23 Prozent. Nur im Bereich «Consumer & Retail» hat sich noch mehr Vermögen angesammelt. Auch der Sektor «Entertainment & Media» ist im letzten Jahr um 14 Prozent gewachsen.
Erstmals stellt Asien mehr Milliardäre als die USA, nämlich 637 gegenüber 562. Drei von vier neuen Milliardären kommen dabei aus den boomenden Industrien Chinas und Indiens. Die US-Milliardäre horten allerdings nach wie vor am meisten Geld, nämlich 2,8 Billionen US-Dollar. In Asien sind es knapp 2 Billionen, in Europa 1,3 Billionen.
Auch in den USA war die Technologie der grösste Treiber von Reichtum, «so wie es zu erwarten ist im Land, das Computer Hardware, Software, Internetsuchmaschinen und Social Networks kommerzialisierte», wie es im «Billionaires Report» heisst. Das Silicon Valley habe sein Innovationspotenzial behalten. «Start-ups wie selbstfahrende Autos, Software und neue Geschäftsmodelle brüten den Wohlstand von morgen aus.»
Anders als Asien und die USA könne Europa mit der Entwicklung nicht mithalten. Europa verfüge weder über die Dynamik eines Schwellenlandes noch über den Unternehmergeist der USA. Generell erweise sich Europa mit seiner «konservativen Geschäftskultur» und den «restriktiven Regulierungen» als schwieriges Pflaster für Unternehmer. Die EU zeige gegenüber Technologiefirmen wie Google eine harte Haltung.
Aus diesen Gründen stagniere die Zahl der Milliardäre in Europa mehr oder weniger. Stattdessen konservieren die bestehenden reichsten Europäer ihren Wohlstand. So sind europäische Milliardäre im Schnitt 67 Jahre alt, während sie in den USA 66 und in Asien im durchschnittlich 59 Jahre alt sind. «Technologiemogule sind die jüngsten: Im Schnitt erreichen sie den Milliardärsstatus im Alter von 47 Jahren.»
Zu den liebsten Beschäftigungen der Milliardäre zählen die Kunst und auch der Sport: So sei im letzten Jahr die globale Entwicklung zu beobachten gewesen, dass sie immer mehr Fussball-, Eishockey-, Baseball- oder Basketball-Clubs aufgekauft haben. Steve Ballmer, Ex-CEO von Microsoft, gehören beispielsweise die Los Angeles Clippers.
Reiche Sportclub-Besitzer in den USA hätten es geschafft, den Finanzhaushalt der Teams nachhaltiger zu machen. Dies auch dadurch, dass sie vom zunehmenden Wert von Sport-Medienrechten und der globalen Reichweite von neuen, digitalen Sport-Plattformen profitieren.
Weshalb immer mehr Unternehmer einen Sportclub besitzen, beschreibt ein anonymer europäischer Club-Besitzer im Bericht so: «Sport ist mein Leben und mein liebstes Hobby. Zudem gibt dir die Sportübertragung globale Publicity. Das Geschäft funktioniert nach dem Motto `You win on Sunday and sell on Monday`. Leute identifizieren sich mit Gewinnern. Ich bin nicht einfach ein Sponsor: Was ich mache, muss nachhaltig und ökonomisch lukrativ sein.»