Gäbe es eine Liste der unbeliebtesten Schweizer Firmen, die Billag hätte grosse Chancen auf Platz 1. Auf Facebook haben sich 41 000 Billag-Gegner zusammengetan. Bei einer Online-Umfrage des «K-Tipps» zum Ärger des Jahres 2009 erhielt die Inkasso-Firma den Spitzenplatz. «Billag Abzockerei», «Bye bye Billag», «Bad Boy Billag» sind nur einige der negativen Schlagzeilen im Schweizer Pressewald.
Und jetzt dies! Endlich kommuniziert die Billag kundenfreundliche Nachrichten: «Die Kosten für die Erhebung der Radio- und Fernsehgebühren können mittelfristig um rund 10 Millionen Franken pro Jahr gesenkt werden.» Einzige Voraussetzung für diese Einsparung: Statt viermal im Jahr, würden die Rechnungen nur noch einmal im Jahr verschickt. Warum nicht schon früher, wird sich der Rechnungsempfänger fragen? «Heute ist die Billag gegenüber dem Bund vertraglich verpflichtet, vierteljährlich Rechnung zu stellen», sagt Jonny Kopp, Head of Communications der Billag AG, am Mittwoch gegenüber dem Klein Report.
Bei einer obligatorischen Jahresrechnung für die Radio- und Fernsehgebühren fallen die Kosten für Druck, Versand und Zahlungsverkehr nur einmal statt viermal an. «Der Löwenanteil von zirka 6 Millionen Franken entfällt auf Bank- und Postspesen», sagt Kopp. «Das stellt das grösste Einsparpotenzial dar.» Der gesamte Verwaltungsaufwand für die Erhebung der Radio- und Fernsehgebühren durch Billag könnte durch die Einführung einer obligatorischen Jahresrechnung auf 3 Prozent gesenkt werden.
Die Billag hat die notwendigen Abklärungen getroffen und ist bereit, auf die Jahresrechnung umzustellen. «Wir haben einen konkreten Vorschlag gemacht, nun muss der Bundesrat entscheiden», sagt Jonny Kopp. Jetzt heisst es zuwarten. Denn der Entscheid über die Einführung der Jahresrechnung für die Radio- und Fernsehgebühren liegt beim Bundesrat. Ein Schritt in die richtige Richtung ist schon getan; die nationalrätliche Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen (KVF) hat am Dienstag deren Einführung befürwortet.
Mittwoch
24.02.2010



