Die Verleihung des «Goldenen Lenkrades», eine Medien-Auszeichnung für die Automobilbranche, wird von der «Bild»-Zeitungs-Gruppe ausgesetzt.
Die jüngsten Ereignisse rund um die Abgasmanipulationen hätten gezeigt, dass sich Teile der Automobilbranche weiterhin in einem notwendigen Wandel befinden, der entgegen aller Hoffnungen noch lange nicht abgeschlossen ist. «Wir können daher im Interesse unserer Leserinnen und Leser in diesem Jahr nicht mit journalistischer Glaubwürdigkeit einen Preis für die Automobil-Neuheiten des Jahres verleihen», gaben «Bild am Sonntag» und «Auto-Bild» deshalb bekannt.
«Bild am Sonntag»-Chefredaktorin Marion Horn und «Auto-Bild»-Chefredaktor Tom Drechsler kommentierten: «Um es ganz deutlich zu sagen: Wir lieben Autos. Die Menschen, die sie bauen, kaufen und fahren, sind auch unsere Kunden, unsere Leser. Aber jetzt ist nicht die Zeit, um Preise zu vergeben und zu feiern. Mit der Aussetzung des Goldenen Lenkrades in 2018 möchten wir ein klares Zeichen setzen und den betroffenen Automobilherstellern Zeit geben, auf die tiefgreifenden strukturellen Veränderungen die richtigen Antworten zu finden.»
Der internationale Autopreis wurde 1976 von Verleger Axel Springer ins Leben gerufen und seitdem jährlich vergeben.
Die Diesel-Affäre hatte die Verleihung des «Goldenen Lenkrades» bereits im Vorjahr überschattet. 2017 war kein VW-Vorstand bei der Preisverleihung erschienen, die Preise für Marken aus dem VW-Konzern hatten die jeweiligen Entwicklungschefs entgegengenommen.