Im Prozess um Jörg Kachelmann (52) kam es am Freitagmorgen zur Eskalation. 20 Minuten lang gab es Geschrei im Gerichtssaal, wie «Bild Online» berichtet. Was war passiert? Kachelmann-Anwalt Johann Schwenn (63) hatte erneut die Kammer und die Staatsanwaltschaft angegriffen. Er verlangte die Durchsuchung der Staatsanwaltschaft, sprach wörtlich von zwei «verdächtigen» Staatsanwälten.
Schwenn sagte, sie hätten Ermittlungsergebnisse an die Presse weitergegeben und sich möglicherweise strafbar gemacht. «Die beiden Herren mir gegenüber sind um einiges verdächtiger als Herr Kachelmann.» Oberstaatsanwalt Oskar Gattner auf den ungeheuerlichen Vorwurf: «Sie haben hier nicht das Recht auf Narrenfreiheit!» Und auch Richter Michael Seidling stellte klar: «Ich lasse mir hier nicht die Prozessführung aus der Hand nehmen.»
Einen konkreten Straftatbestand wollte Schwenn jedoch auch auf Nachfrage in einer Verhandlungspause nicht nennen; er beliess es bei Andeutungen, wonach die Ermittler ihre Amtspflichten verletzt hätten.
Seit Johann Schwenn Ende November für den gefeuerten Anwalt Georg Birkenstock einsprang, sorgte er immer wieder für Paukenschläge. Er nannte den bisherigen Prozessverlauf «irrelevant», schoss gegen seinen Vorgänger, wagte es sogar, den Richter zu massregeln. Der, so Schwenn, habe ja nicht einmal die Unterlagen gelesen.




