Die erste Staffel des Satiremagazins «Bild mit Ton» startet am kommenden Montag auf SSF. Bisher sind sechs Sendungen vorgesehen, wie es danach weitergeht, steht noch nicht fest. Denn die Finanzierung des neuen Satireformats ist alles andere als gesichert.
Auf die Frage des Klein Reports, wie die Sendung finanziert wird, meinte Lara Stoll: «Wir haben keine Ahnung.» Die Konsequenzen sind ihr klar. «So können wir längerfristig leider nicht weitermachen, auch wenn wir unbedingt wollen», meinte Stoll. «Wir brauchen dringend eine Lösung. Sponsoren, Werbung oder was weiss ich.»
Eigentlich seien 50 000 Franken pro Episode nötig, so Stoll. «Klar, das wird niemals möglich sein, aber wir würden zumindest gerne allen, die für uns arbeiten, ein wenig Geld geben oder einen Teil der Miete bezahlen können.»
Ein wenig Unterstützung erhalten Stoll und ihre Mitstreiter Cyrill Oberholzer und Dominik Wolfinger vom SSF. «Wir haben nicht viel mit dem SSF zu tun, ausser dass wir dort Räumlichkeiten und Equipment mitbenutzen können und sie es ausstrahlen», sagte Stoll. «Es gab ein paar Tausend Franken, damit wir Spesen erstatten oder Requisiten kaufen konnten.»
Die Vermarktung ist für die Macher aber bei Weitem auch nicht das Wichtigste. «Eigentlich will sich gar niemand von uns wirklich mit diesem Thema auseinandersetzten», so Stoll. «Wir hoffen, dass so viele Leute wie möglich `Bild mit Ton` sehen und sich dadurch irgendwo ein Türchen öffnet. Für diese Staffel bekommen wir sowieso kein Geld. Aber wir könnten dann eine zweite Staffel wenigstens ansatzweise finanzieren.»
Dass die Sendung nicht exklusiv im Fernsehen verbreitet wird, sondern auch kostenlos im Internet angeschaut werden kann, halten die Macher keineswegs für ungeschickt. «Ich glaube kaum, dass wir mit diesen TV-Ausstrahlungen Einnahmen machen, und ausserdem ist es uns wichtig, dass jeder, der Lust hat, sofort Zugang zur Sendung hat. Alles andere wäre absolut unsympathisch.»
Weitermachen wollen Stoll, Oberholzer und Wolfinger auf jeden Fall. «Wir geben uns die grösste Mühe, ich glaube, das wird man spüren», so Stoll. «Ob das dann wieder ein halbes Jahr dauert, bis sechs neue kommen, oder ob man jeden Monat was raushaut oder ob das Betreibungsamt `Hallo` sagt, das wird sich zeigen.»
Auch beim SSF ist man sich über die unsichere Zukunft des «Comedy-Montags» bewusst. Auf die Frage des Klein Reports, ob nach sechs Wochen und der ersten «Bild mit Ton»-Staffel das Montagsprogramm wieder umgestellt werden müsse, meinte Geschäftsleiter Jean-Claude Bruhin am Mittwoch gegenüber dem Klein Report: «Das ist nicht der Plan. Natürlich möchten wir den Montag so etablieren.»