«Bilan» reagierte auf ein Urteil des Schweizer Presserats im Februar: Das Wirtschaftsmagazin gibt sich neu ethische Richtlinien. Die Richtlinien, die vom Lausanner Verlag Edipresse und der Redaktion des Magazins genehmigt worden sind, wurden von einer Arbeitsgruppe unter der Leitung des Journalisten Claude Monnier erarbeitet. Neben den generellen ethischen Prinzipien regelt ein Memorandum den Umgang mit Interessenkonflikten, Spezialmandaten und Sponsoring. Ebenfalls integriert wurde die Erklärung der Rechte und Pflichten der Journalisten. Die Regelungen sollen jährlich überarbeitet werden, teilte Edipresse am Dienstag mit. Im Februar hatte der Presserat den «Bilan»-Chefredaktor Alain Jeannet gerügt, weil er eine Uhr im Wert von über 1 000 Franken zum 70% tieferen Fabrikpreis gekauft hatte, womit das übliche Mass überschritten worden sei, das bei der Annahme von Geschenken für Medienschaffende noch tolerierbar wäre. Zudem wurde ein Fotoauftritt des Chefredaktors in einem Jahresbericht eines Westschweizer Unternehmens kritisiert. Es wurde Jeannet vorgeworfen, er habe nicht genügend Distanz zu wirtschaftlichen Kreisen.
Dienstag
28.08.2001